23 Tage ist es her, als ich den ersten Marathon in Monschau finishte. Im August mit einer Zeit von 3:42 und damit den 77stigsten Platz. Auf diesen Marathon, vor dem ich vorher viel Respekt hatte, habe ich trainiert. Nicht so wie man es sollte, aber immerhin. Seit Monschau blieb mir als Training nur der Rufeifelcup mit der Monte Sophia (28km), dem Straßenlauf Hambach 21km + 5km und Eschweiler 10km+5km. Für mehr war ich zu faul hatte ich keine Zeit.

Meerssen liegt in den Niederlanden, was soll da schon auf mich zukommen. Sie selber geben an, dass es eine hügelig anspruchsvolle Strecke ist, aber da ist wahrscheinlich schon die Zufahrt zum Haus anspruchsvoll 🙂

 

Beim Anmelden habe ich nicht gesehen, dass man 4 Runden laufen muss. 4 mal ca.10,5km. Ich motz schon auf 2 Runden Halbmarathon. Dazu konnte ich keinen Teamnamen eingeben. Nur einen aus einer Liste Auswählen. Wenn man einen anderen hat, muss man eine Mail schreiben. Schade. So viel Felder zum ausfüllen, aber kein Namensfeld?

Morgens leichtes ausschlafen, einen Kaffee, dazu zwei Marmaladenbrote und auf ins Auto. 22 min Fahrt und eine halbe Stunde vor Beginn waren wir da. Beschilderung haben wir nicht gesehen, war aber auch nicht nötig. Der Parkplatz lag direkt neben Start und Ziel, die Nummer haben wir auch zügig bekommen. Waren wohl einer der Letzten, da nicht mehr viel Nummern auf dem Tisch lagen. Auf einen Prospekte-, Flyertisch haben wir unsere Werbung für den Rurbrückenlauf und den Rureifelvolkslaufcup verteilt eh es zurück ins Getümmel ging.

m1 m2Start und Ziel sind auf dem Markplatz zwischen vieeeelen Cafe´s, wo sich die Angehörigen verkösten lassen können. Umkleide und Duschen sind ca. 500m entfernt. Macht also noch einen Kilometer mehr am Tag, wenn man nicht schon umgezogen ist.

 

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Da die  Marathonis zusammen mit den Kwart Marathon (viertel Marathon 1 Runde), den Halbmarathonis (2Runden), und den  20 Meilen Läufern (da gehen denen die Namen aus , 3 Runden) das Starterfeld teilen, konnte man sich mit seiner ungefähren eingepeilten Laufzeit in die Startblöcke quetschen.m6 m7

 

 

 

 

Punkt 11.15Uhr ging es zusammen mit den Kirchenglocken los.

Schon nach 1km ging es einen Berg hoch. Ja einen Berg. Ich glaube nicht, dass die den extra aufgeschüttet haben. Für Eifelläufer aber trotzdem kein Thema. Oben gab es dann Wasser und kurz darauf ging´s Berg ab.

Irritierend  für mich war, dass ich nicht absehen konnte wo ich lag bzw. an wen ich mich halten konnte. Nach grober Schätzung lag ich irgendwo zwischen Platz 1 und  200. Vor mir eine horde Läufer die alle die Nummer auf dem Bauch hatten. Sind Nummernhalter um die Tallie, die man nach hinten drehen kann, nur was für Deutsche? In Monschau bekam jeder zwei.  Vorne die Nummer und für den Rücken als Hinweis Ultra, Marathon, Staffel oder Walker.

So lief ich aber immerhin ganz gute 10km vorbei an Hunden die sich heiser bellten, an vielen Hobby Dj´s und Schaafen. Vor der Zielkurve Deutscher Schlager von links. „Joanna, du geile Sau. Geboren um Liebe zu geben“ 🙂 Bei Start/Ziel wurde ich nach rechts zu Runde 2 gebeten. Links liefen die Viertelmarathon-Läufer Freude strahlend, mit Händen in der Luft, an mir vorbei ins Ziel. Es wurde nun ein übersichtlicheres Feld.

Bei Kilometer 12 links ab kam dann wieder ein Berg. Deutlich steiler als der bei Km 2. War es etwa der Selbe? Die Monte Sophia hat mich hart gemacht und konnte nur über den Hügel lachen. Ich hielt meine Geschwindigkeit und machte wieder ein paar Plätze gut. Glaube ich. Sind ja noch die 21er und die 32er unterwegs. Dies war auch die angemehmste Runde. Sie kam mir nicht vor wie 14. Mit halbwegs eingeprägter Strecke ging es wieder Richtung Ziel. „Du hast die Haaaaaaare schön, du hast die Haaaaaaare schön du hast du hast die Haare schön“ tönt es diesmal von links.

Bei Start/Ziel ging es dann Berg ab. Mit der Straße, klar, aber auch langsam mit mir. Die 21er waren nun weg und somit lief ich alleine, was dazu führte, dass ich ungewollt in den Trainingszeitmodus ging. Ganz unerwartet kam auch noch dieser grausame Berg ab Kilometer 22. Man was für ein Teil.

Einsam zieh ich meine Runde. Schaafe blöcken, Hunde bellten in den Dörfern uzzten mich die Hobby Dj´s mit Avici und Co. zu. Mit den 21ern gingen viele Zuschauer, Verpflegungsposten und leider auch Streckenposten, was die Strecke noch einsamer machte. Freie 500m Sicht nach vorne-nichts. 200meter nach hinten-nichts.

Kilometer 32. Die 20 Meilen-Läufer, von denen man ab und zu einen kurzen Blick erhaschen konnte, sind nun auch im Ziel.

Kilometer 33 Dieser Berg ist der schwerste auf der Strecke, dazu werde ich auf diesen auch noch 2mal überholt. Wo kommen die denn so plötzlich her? Unter den beiden war auch die Gewinnerin.

Bei Km37 dann der größte Scheiß der mir je passiert ist: (abgesehen davon, dass ich beim Monschau Marathon ohne Chip losgelaufen bin 🙂 )

Eine kleine Straße lauf ich statt leicht links, stark links. Auf den nächsten 800metern habe ich mich immer wieder umgedreht, weil mir das Stück komisch vor kam, da aber sowieso keiner hinter mir war, bin ich etwas weiter bis zur Kuppel. Jepp. Kuppel kenn ich nicht. Ab zurück, wo mich ein Streckenposten doof anguckt und nach links zeigt. WAS DU NICHT SAGST. Ich hätte Schreien können.(Ich glaube ich habe geschrien. War ja eh alleine) Ich war richtig sauer. Auf den Dicken in gelb, auf die Strecke und vorallen auf mich. 7 Minuten verloren. Über 1km zuviel und das wo sich jeder Km anfühlt wie 3. Das nahm mir auch die Motivation. Noch mehr Tempo raus, mehr trinken, den nächsten Hügel gehen statt laufen.(4 Runden und kenn die Strecke immernoch nicht. Wie ich aber in der Eifel, in Seffent, in Palma, Aachen oder zu Hause in Würselen gezeigt habe, ist das nicht meine Spezialdisziplin)

  • Zielzeit: 3:25:51
  • Platz 14
  • 04.53 min/km

Wenn man meine blöde Extrarunde abziehen würde, hätte ich knapp die Top 10 verpasst. Nach etwas Zeit und abregen ist mir dies auch egal. So kann ich beim nächsten Marathon diese Zeit einfacher unterbieten 🙂

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Alles in allem war der Marathon ganz ok. Die 4 Runden sind  nicht was für jeden, was evtl. auch die Teilnehmerzahlen zeigen. Leider waren es nur 43. Der Halbmarathon und der Viertelmarathon sind zu empfehlen, da sie auch nicht sehr weit von der Grenze liegen. Die Organisation an Start und Ziel war Klasse. Die Stimmung dort war super, man wurde angekündigt, bekam eine Medallie und wurde direkt in einer digitalen Zieleinlaufliste angezeigt. Dort gab es auch den Kuchen“Vlaai“ aus Limburg (B)/(NL),der mit Obst, Linsen oder Reis gefüllt wird. Vor einigen Cafe´s auf der Laufstrecke wurde auch dafür geworben. Als Getränke gab es Sportswater (Geschmacklich Wasser mit Zucker, was noch durstiger macht), Wasser und einmal Cola. Als Verpflegung Obst. Zusätzlich gibt es am Markt auch kostenlose Massagen.

Mehr Bilder gibt es z.B hier von

Paul Booten

Tinus Dewaide