Würselen ist um ein Event reicher. Am 30.09. fand im Jupp-Derwall-Stadion die erste Würselener Biermeile statt. Ich habe mich zu dem Spaß mal angemeldet, obwohl ich
- kein Bier mag
- nicht schnell trinken kann
- nicht schnell Bier trinken kann
Wie krass die Differenz zwischen Laufen und Trinken sein kann, dazu komme ich später.
Zuerst, was ist die Biermeile:
- Die Biermeile ist eine lustige und herausfordernde Sportart, bei der man eine Meile (1,6 km) laufen und vier Bier trinken muss. Klingt einfach, oder? Aber es gibt einige Regeln, die du beachten musst, wenn du an einer Biermeile teilnehmen willst. Hier sind sie:
- Es werden mindestens 4 Biere getrunken. Das erste Bier trinkt man vor der ersten Runde am Start, dann werden die 400 Meter gelaufen, anschließend das zweite Bier getrunken, laufen, trinken, laufen, trinken, laufen, Finish🍻 🙂
- Die Biere müssen mindestens 0,33 Liter groß sein und mindestens 5 % Alkohol enthalten. In diesem Fall war es Pülleken.
- Der Flaschenöffner, den man vor dem Start bekommt (ist eines der Goodies, das man behalten darf), wird mitgenommen und man öffnet die Biere in der Wechselzone. In diesen 10 Metern muss man das Bier trinken. Egal ob gehend, liegend oder wie ich , extrem laaaaange stehend. Die Flaschen werden in die Kästen zurückgestellt, bevor man weiter läuft. Dabei wird kontrolliert, ob die Pullen wirklich leer sind oder einer etwas ausspuckt. Das führt nämlich nachher zu einem Strafbier (wer Spaß am Trinken hat, bitteschön)
- Auf der Strecke ist alles erlaubt. Rennen, gehen, walken, stehenbleiben nur nicht kotzen. Das gibt dann wieder ein Strafbier.
- Beim Staffellauf ist es ähnlich. Und bevor wieder die Fragen kommen, kann ich trinken und ein anderer läuft? Nein, nope, nee, non, njet. Der erste trinkt, läuft und gibt am Ende den Flaschenöffner an den nächsten ab.
- Am Ende gibt es noch eine Alkohlfreie Meile, bei denen alle laufen dürfen, die nachher noch fahren wollen.
Die Biermeile ist eine tolle Möglichkeit, Spaß zu haben, Sport zu treiben und neue Leute kennenzulernen. Du kannst dich mit anderen Biermeilen-Läufern messen und vielleicht sogar einen Rekord aufstellen. Egal ob alleine oder im Team, vergiss nicht: Prost! 🍻
Angemeldet wird sich online oder vor Ort als Nachmelder. Als Voranmelder habe ich nur 10 € bezahlt. Das ist heutzutage ein Schnäppchen. Viele Volksläufe kosten mittlerweile so viel und man muss sein Bier nachher selbst zahlen. Nicht nur das. Man bekam als Geschenk einen Sportbeutel mit schönem Flaschenöffner, einem stylischen Biermeilen-Bierdeckel, Brausetablette für den Kater danach und ein paar Wertmarken für den Imbisswagen und die Disko.
Das Event wurde unter anderem auch vom Bürgermeister eröffnet, der lange mit zugesehen hat, aber leider nicht mitmachen konnte, weil an diesem Tag noch weitere Events stattfanden. Aber bestimmt war keins lustiger als dieses.
Damit die Bahn nicht überfüllt ist, werden die Läufe in Startzeiten eingeteilt. Ich war später dran und konnte mir den ersten Durchgang sowie die zwei Staffeln ansehen.
Bereits beim ersten Durchgang hat einer es nicht in die vierte Runde geschafft und ist an der Hebebühne versackt. Junggesellenabschied, mit etlichen Bier vor dem Lauf, gaben ihm den Rest, waren aber erheiternd für alle Zuschauer.
Bei den Teamläufen wurde es dann voll und laut in der Startzone.
Besonders die vielen Frauen, haben ihre Kameradinnen schön nach vorne gepuscht.
Dann kam endlich meine Runde dran.
Also, es ging los. In meiner Gruppe kannte ich einige von Volksläufen, was schonmal cool war. Der Sprecher zählt die Zeit Rückwärts und Start.
Mit einem schnellen „plöp“ ging die Flasche auf, setzte sie mir an den Mund, trank den ersten, kühlen Schluck Bier und dann
den zweiten,
den dritten,
der erste rannte los,
den vierten Schluck. Mist verschluckt.
Die nächsten rannten los.
Den fünften Schluck.
Der Rest rannte los.
Der sechste Schluck.
Die Flasche endlich leer, feuerte ich sie in den Kasten und rannte los.
Auf der Strecke überholte ich alle wieder und kam zur Belustigung der Zuschauer wieder ins Ziel. Wäre cool gewesen, wenn jetzt Schluss gewesen wäre.
Also „Plöp“. Zweites Bier, erster Schluck.
Die ersten kamen rein und exten ihr Bier.
Das Trinken fiel mir immer schwerer und schwerer und die Abstände wurden so groß, dass ich nicht mal mit laufen etwas aufholen konnte. Selbst der Stadionsprecher meinte, dass verdunsten lassen nicht gilt 😀
Shoutout übrigens an den Stadionsprecher. Er ist der beste und coolste, den ich seit langem gesehen habe.
Ich hatte mir ja wirklich nichts vorgenommen, aber vom Firmenlaufsieger zum Gesamt fünf letzten in nichtmal 24 Stunden, ist schon eine Leistung, auf die ich Stolz bin 🙂
Ich freue mich schon auf 2024 und hoffe, dass noch mehr Leute zu dem verrückten Event kommen. Ihr braucht keine guten Sportler sein, um hier Spaß zu haben. Das gilt weiterhin für ALLE Volksläufe. Man kann es nicht genug betonen. Wer viel in der Freizeit joggt, ist ein sehr gern gesehener Gast. Habt keine Scheu, macht einfach mit.